Illustration Ina Biber

Wie entsteht ein Hörspiel?

Du fragst dich schon lange, wie ein Hörspiel eigentlich entsteht? Oder hast dich sogar schon selbst einmal daran versucht?

Hier erklärt Corinna, die Produktmanagerin der Die drei !!! – Hörspiele, Schritt für Schritt wie aus den Die drei !!! – Büchern ein Hörspiel entsteht und gewährt gleichzeitig einen Einblick in ihre Arbeit als Produktmanagerin.

Lust einen Blick hinter die Kulissen zu werfen?

Da man im Hörspiel nicht einfach aus den Büchern der drei !!! vorlesen kann, muss ein Manuskript her. Corinna erklärt dir in wenigen Schritten, wie ein Manuskript entsteht und welche Stufen es bis zur Fertigstellung durchläuft …

Die Arbeit an einem neuen Hörspiel beginnt für mich damit, dass ich erst mal andere damit beauftrage, zu arbeiten. Und zwar bekommen Peter Nissen und Hartmut Cyriacks von mir die Aufgabe, das Die drei !!!-Buch zu einem Hörspiel-Manuskript umzuarbeiten.

Offensichtlich freuen die beiden sich über diesen Job!

Aber dann geht die Arbeit für die beiden los!

Wenn man aus einem Buch ein Hörspiel machen will, kann man nicht einfach nur alle wörtliche Rede aus dem Buch übernehmen, sondern es muss auch eine ganze Menge umgeschrieben und umgearbeitet werden. Vor allem, wenn man – wie wir es bei den drei !!! machen – ohne Erzähler arbeitet.

Dann muss alles, was im Buch als erklärender Text zwischen den Dialogen steht, mit in die Hörspieldialoge eingebaut werden.

Hartmut und Peter schreiben immer gemeinsam.

Hier diskutieren sie gerade über das, was sie geschrieben haben. Oft lesen sie sich die Dialoge auch laut vor, um zu gucken, ob das Geschriebene wirklich gut klingt.

Wenn sie mit ihrer Arbeit fertig sind, schicken sie das Manuskript zu mir.

Dies ist der spannende Moment,

wenn die erste Version des Manuskriptes bei mir auf dem Computer landet …

60 Seiten am Bildschirm zu lesen macht keinen Spaß.

Also drucke ich mir das Manuskript aus. Damit ich ein bisschen Papier spare, drucke ich immer zwei Seiten auf ein quer liegendes DinA4-Blatt. Die Schrift ist dann zwar ziemlich klein, aber zum Glück habe ich gute Augen, so dass ich das noch lesen kann.

Jetzt muss das Manuskript »Korrektur gelesen werden«:

Ich suche Rechtschreibfehler, gucke, wo vielleicht ein Wort fehlt oder eins zu viel ist, markiere Passagen, die nicht gut klingen oder nicht so schön formuliert sind und gucke vor allem auch, ob alles logisch ist und von der Handlung her passt.

So ein Manuskript lese ich meistens nicht im Büro, denn da klingelt viel zu oft das Telefon.

Am liebsten setze ich mich mit den Zetteln irgendwo in die Sonne …   So macht das Arbeiten richtig Spaß!

Wenn ich alles korrigiert habe, tippe ich meine Anmerkungen in den Computer.

Das Ergebnis schicke ich dann an die Autoren Peter und Hartmut. Dann folgt ein langes Telefonat, in dem wir alle meine Anmerkungen besprechen. Diese Telefonate können schon mal eine ganze Stunde oder sogar noch länger dauern! Wenn alles fertig korrigiert ist, schicke ich das Manuskript an das Tonstudio.

Jetzt ist der große Tag gekommen: Im Studio wird heute das fertige Manuskript aufgenommen.

Es sind nicht alle Sprecher, die bei einer Folge mitsprechen, gleichzeitig im Studio, denn dann würde es da zu voll und zu chaotisch werden. Aber unsere Drei !!! sind auf jeden Fall immer zusammen im Studio.

Unten im Aufenthaltsraum streichen sich »Kim« (Mia Dieckow), »Franzi« (Sonja Stein) und »Marie« (Merete Brettschneider) mit einem farbigen Marker ihre Rollen an. Dann wissen sie später, im Studio immer ganz genau, wann sie dran sein werden.

Eine Etage höher, wo der Aufnahme- und der Regieraum sind, wird die Technik vorbereitet:

Die Mikrophone werden „eingerichtet“, das heißt so aufgestellt, dass sie genau die richtige Höhe für die Sprecherinnen haben.

Die Kabel

müssen zum Glück nicht jedes Mal neu sortiert oder verlegt werden!

Und manchmal müssen die empfindlichen Geräte sogar noch ein wenig »abgestaubt« werden.

Das geht am besten mit einem sehr feinen und guten Pinsel.

Das ist die Arbeit des Toningenieurs Markus Giersch. Also, nicht nur das Putzen natürlich, sondern auch die ganze Vorbereitung und Einstellen der Studiotechnik!

Thomas Karallus ist der Regisseur.

Er hat einen Besetzungsplan, anhand dem er weiß, welche Szene wann aufgenommen wird. Es werden nämlich nicht immer alle Szenen chronologisch (also nacheinander) aufgenommen. Wenn z. B. Kims Mutter ganz am Anfang eines Hörspiels vorkommt und dann noch einmal ganz am Ende, ist es natürlich sinnvoll, sie nicht den ganzen Tag auf ihren zweiten Einsatz warten zu lassen, sondern ihre Szenen direkt nacheinander aufzunehmen. Dafür braucht der Regisseur den Besetzungsplan.

Das Manuskript der Folge

braucht der Regisseur natürlich auch, denn sonst wüsste er ja gar nicht, ob die Sprecher auch den richtigen Text sprechen.

Dann geht das rote Licht an

und die Aufnahmen beginnen.

Hier sieht man, wie das Gesprochene auf dem Computer aufgezeichnet wird.

Oben spricht Franzi, in der Mitte Marie, unten Kim.

Man kann gut sehen, dass Kim gerade am meisten zu sagen hat!

Franzi und Marie haben in Szene 17 nur je etwas Kurzes gesagt. Vielleicht etwas in der Art von: „Das ist wahr!“

Die Aufnahmen

dauern den ganzen lieben langen Tag!

Natürlich muss immer wieder nachgeregelt und korrigiert werden,

damit die Stimmen nicht mal sehr laut und mal sehr leise sind. Dafür ist wieder Markus verantwortlich.

Das Wichtigste aber ist: Immer schön viel trinken!

Nicht nur, damit die Stimmen schön klingen, sondern auch, weil das eh wichtig ist!